Das Gebäude des Carlo-Schmid-Gymnasiums in Tübingen wurde 1983 errichtet und ist Teil des Schul- und Sportzentrums Feuerhägle. Das Bestandsgebäude bot nicht ausreichend Räumlichkeiten um die Ausbau von einer vierzügigen Schule auf fünf Züge zu ermöglichen. Demnach soll neben einer Kernsanierung und Aufstockung des Bestands auch ein Neubau die erforderlichen Räumlichkeiten bereitstellen.
Der Erweiterungsneubau des Carlo-Schmid-Gymnasiums Tübingen dient als Auftaktgebäude für das Schulareal aus Richtung des Stadtzentrums Tübingen. Der Vorplatz zwischen dem Neubau und der Mensa (ehemalige Mörikeschule) schafft Raum für das morgendliche Ankommen und auch als Treffpunkt für das gesamte Gebiet. Er dient als Sammelplatz vor Schulausflügen und als Pausenfläche. Hier befindet sich der Haupteingang des Neubaus, der eine einladende Geste zum Campus und dessen Mitte bildet.
Ein wesentlicher Bestandteil des Entwurfs ist die Verbindung (Campus-Achse) zwischen dem bestehenden Carlo-Schmid-Gymnasium und dem Erweiterungsneubau. Lehrer: innen und Schüler: innen bewegen sich im Schulalltag zwischen beiden Gebäuden. Daher entsteht im südöstlichen Bereich des Neubaus ein zweiter Zugang, der den Carlo-internen Austausch ermöglicht. In Verlängerung dieser Verbindung erstreckt sich die Campus-Achse über den Neubau hinaus und verbindet so alle Schulen auf dem Campus miteinander, einschließlich der Mensa und dem großen "Campus Mitte". Neben dem Vorplatz dient auch die „Campus-Mitte“ als zentraler Treffpunkt, der von allen Schulen des Areals als Pausenhof genutzt wird und den Austausch zwischen den Schüler: innen fördert. Der Aufenthaltsraum im Erdgeschoss des Carlo-Neubaus öffnet sich zu dieser Campus-Mitte und trägt mit einem direkten Zugang zur Pausenfläche zu einem lebendigen Campusgefüges bei.
Der Schulneubau ist als viergeschossiger Holz-Hybrid mit hinterlüfteter Holzfassade konzipiert. Die Wechselwirkung von Innen und Außen wird durch die Verbindung von Außenterrasse, Innenhof und Schulraum mit der Natur gestärkt und fokussiert. Die Flächen des Innenhofs und die Dachterrasse im ersten Obergeschoss, auch Lerngarten genannt, sind mit insektenfreundlichen, pflegeleichten Rank- und Beetpflanzen begrünt, die für eine natürliche Verschattung und eine naturnahe Lernumgebung sorgen.
